Die Pandemie auf die richtige Art meistern

Andrew Norton
14.05.2020

Die endgültigen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sind noch nicht abzusehen. Wir wissen weder, wie lange sie dauern wird, noch wie sie enden wird oder wie die geographische Verteilung aussieht. Durch das Leid und die Beeinträchtigung des täglichen Lebens zwingt sie uns, die Welt auf neue Weise zu betrachten.

Die globale Zusammenarbeit stand bereits vorher unter erheblicher Belastung, und es besteht durchaus die Möglichkeit, dass nationalistische, fremdenfeindliche politische Strömungen die Chancen für eine effektive Bekämpfung beeinträchtigen könnten. Aber es gibt noch einen zweiten Ansatz.

Alle Wege offen halten. Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig es ist, frühzeitig zu handeln. So …

Andrew Norton

Internationales Institut für Umwelt und Entwicklung
Andrew Norton ist Direktor des Internationalen Instituts für Umwelt und Entwicklung ( International Institute for Environment and Development, IIED )...

Corona-Pandemie und Klimaschutz – einige Anregungen zur Diskussion

Prof. Dr. Hans Diefenbacher
Dr. Oliver Foltin
Dr. Volker Teichert
11.05.2020

Bereits heute ist absehbar: Covid-19 wird die Welt verändern. Die Konsequenzen einer ungezähmten Ausbreitung des Virus sind so dramatisch, dass viele Gesellschaften zunächst einmal bislang nicht für möglich gehaltene Veränderungen und Einschränkungen ihres alltäglichen Lebens hinnehmen. Dabei ist in den letzten Wochen deutlich geworden, dass von der Krise die ärmsten Länder und vor allem die ärmeren Bevölkerungsschichten am stärksten betroffen sind. Das hat die Coronakrise mit der Klimakrise gemeinsam. Generell sind zwei verschiedene Wege denkbar, um zur „Normalität“ in einer Welt nach Corona zurückzukehren:

  • eine nahezu bedingungslose Wachstumsorientierung zum Ausgleich der mit …

Prof. Dr. Hans Diefenbacher

Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST)
Geboren 1954 in Mannheim, verheiratet, ein Sohn. Studium der Volkswirtschaft an den Universitäten Heidelberg, Freiburg und Kassel. Seit 1983...

Dr. Oliver Foltin

Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST)
Oliver Foltin, Dipl.-Volkswirt, ist stellvertretender Leiter und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsstätte der Evangelischen...

Dr. Volker Teichert

Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST)
Volker Teichert, Dipl.-Volkswirt und Diplom-Pädagoge, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft in...

Umsteuern statt hochfahren

Prof. Dr. Claus Leggewie
07.05.2020
1 Kommentar

Ich sitze am Straßenhang.
Der Fahrer wechselt das Rad.
Ich bin nicht gern, wo ich herkomme.
Ich bin nicht gern, wo ich hinfahre.
Warum sehe ich den Radwechsel
mit Ungeduld?

Bertolt Brecht, 1953

„Hochfahren“ liegt im Deutschen nah bei hochfahrend. Nach dem Schreckensmoment der Corona-Krise kommen die Realisten aus der Deckung, die mögliche Pandemie-Tote gegen sichere Krisen-Verluste aufrechnen und „die Wirtschaft“ wieder ankurbeln wollen. Hochfahren wie einen Hochofen nach einer Panne im Betrieb, einen abgewürgten Motor, oder wohliges Gasgeben nach einer Geschwindigkeitsbegrenzung. Die Idee ist, mit demselben Treibstoff und der gleichen Geschwindigkeit in dieselbe Richtung wie früher zu …

Prof. Dr. Claus Leggewie

Universität Gießen
Claus Leggewie lehrt Politikwissenschaft und hat die Ludwig Börne-Professur an der Universität Gießen inne. Bis 2017 war er Direktor des...

Nachhaltigkeit hat als Resilienz- und Wachstumsparadigma Bestand

Ursula Mathar
30.04.2020

Die Corona-Krise beeinflusst global das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben. Lieferketten wurden unterbrochen, Reisen abgesagt, das Leben wirkt gebremst. Dennoch sehen wir in der Wirtschaft, dass in hohem Tempo Lösungen entwickelt werden. Aus der Sicht von econsense muss die Krise keine Zäsur bedeuten, sie kann eine Chance für die Nachhaltigkeit sein, wenn wir dabei die folgenden drei Punkte beherzigen:

Erstens, Nachhaltigkeit ist schon lange kein Schönwetterprojekt mehr, sie ist der Schlüssel zu Zukunftsfähigkeit und Resilienz von Geschäftsmodellen. Viele Unternehmen haben dies bereits vor Corona erkannt und aktiv umgesetzt.

Zweitens, der aktuelle „Krisenmodus“ bietet einen …

Ursula Mathar

econsense - Forum Nachhaltige Entwicklung der Deutschen Wirtschaft e.V.
Ursula Mathar ist Vice President Sustainability der BMW Group. Sie ist zuständig für die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens und der Steuerung...

COVID-19 Konjunkturpakete sind eine Gelegenheit für ambitioniertere Klimapolitik

Nicolas Schmid
29.04.2020

Regierungen weltweit haben starke, wissenschaftsbasierte Maßnahmen gegen die Verbreitung von COVID-19 umgesetzt, von Grenzschließungen bis zu einem Lock-Down für ein Drittel der Weltbevölkerung. Aufgrund dieser Maßnahmen ist die wirtschaftliche Aktivität in den meisten Sektoren und Ländern abrupt und stark eingebrochen. Um eine globale Wirtschaftskrise zu verhindern haben Regierungen massive Rettungs- und Konjunkturpakete vorgeschlagen und umgesetzt. Beispielsweise hat der US-Kongress ein $2 Billionen-Programm verabschiedet. Die deutsche Regierung hat eine unbegrenzte Kreditlinie und einen Krisenfond von €600 Milliarden eingeführt. In der Schweiz hat die Regierung ein Hilfspaket von CHF42

Nicolas Schmid

ETH Zürich
Nicolas Schmid ist Doktorand in der Gruppe für Energiepolitik an der ETH Zürich . Seine Forschung beschäftigt sich mit der Frage ob und wie...